Presse

Zufriedenheit kennt kein Alter

(Kathrin Zinser)

Vor einer Weile flatterte eine Zuschrift aus dem hohen Norden ins Leserpostfach. Sie bezog sich auf Markus Reiters Bestseller-Kolumne, in der er Bücher übers Altern von Elke Heidenreich und Marianne Koch besprochen hatte.

„Vielen Dank für diesen inspirierenden Artikel. Eine Kinderbuchautorin und Abonnentin Ihrer Zeitung hat mich, die ich im hohen Norden lebe, darauf aufmerksam gemacht. Lebenslanges Lernen, auch im Alter den Fokus verändern, neugierig bleiben … Das ist genau mein Thema und auch meine Erfahrung und Geschichte“, schrieb uns Regina Koch.

„Von 100 auf null – zunächst fühlte sich mein Ruhestand wie Urlaub an. Erst allmählich begann ich Stille, Wind und Weite zu genießen. Und endlich war Tied satt für Kreativität und für etwas Neues: Mit Herzklopfen, Mut und Zuversicht traute ich mich, ein wenig sichtbarer zu werden“, erzählt sie. So habe sie eine Website kreiert, sich auf Social Media gewagt und ein Manuskript vervollständigt, das sie jahrelang ausgedruckt herumgetragen hatte. Mittlerweile ist die Geschichte erschienen und noch in diesem Jahr werde es den dritten Teil ihrer „Leisen Trilogie“ geben.

„Bei all dem habe ich gelernt, in meinem eigenen Tempo durch die Welt zu gehen, dem nachzuspüren, was mir wichtig ist – und meinen Gefühlen zu vertrauen. Und so sitze ich dankbar mit meinem Laptop auf dem Balkon, schreibe und verabrede mich danach mit mir zum Tanzen im Wohnzimmer“, schreibt Koch. An dieser Stelle muss ich kurz einhaken: Ich, die ich selbst sehr gerne tanze, habe jüngst in einem Artikel gelesen, dass Tanzen in uns Menschen angelegt ist, dass dabei in unserem Hirn neue neuronale Verknüpfungen entstehen, welche uns jung und beweglich bleiben lassen. Ferner reduziert Tanzen Stress und hebt die Stimmung. Unabhängig vom Alter also voll zu empfehlen.

Regina Koch ist überzeugt: „Es geht noch ganz viel, auch wenn es an der einen oder anderen Stelle manchmal ganz schön zwickt“ – so beendet sie ihre, wie sie schreibt, „kleine Ode an die Zufriedenheit im Alter“. Womit wir für heute auch am Ende dieser Kolumne angekommen wären. Falls Sie nun spontan Lust haben sollten, einen kleinen Tanz im Wohnzimmer zu wagen, liebe Leserin, lieber Leser: Tun Sie’s! Es muss nicht gut aussehen – nur Spaß machen.