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Die aktuelle Lesung



 

| Gefühle abwaschen ? |

 

Maria klappt zusammen: Erzählt ihren Freunden von ihrer unerfüllten Liebe.

Doch während bei Maria die Schmetterlinge flattern, findet auch die nächste Vorbereitungsrunde für das Hof-Fest ein jähes Ende,

als Maja ihre Seifen-Workshops ankündigt.

 

»LeiseLiteratur« am Dienstag, 6. Mai 2025, um 13:30 Uhr

 

 und in der Wiederholung:

Mittwoch: 11:00 Uhr / Freitag: 13:30 Uhr / Samstag: 11:00 Uhr / Sonntag: 18:00 Uhr 

  




Zum Nachlesen:

|  Buchvorstellung bei Radio Ginseng  |


Moin und Hallo liebe Hörerinnen und Hörer.

Mein Name ist Regina Koch. Als mein Ruhestand begann, fühlte sich das zunächst wie eine Auszeit an. Dass dem nicht so war, musste sich erst einmal setzen. Doch nach einer Phase der Erholung habe ich mich an meinen verschütteten Traum erinnert: Das Schreiben. Begriff, dass jetzt Tied satt war, ihn zu leben.

In meinen Romanen geht es um Anna, die ebenfalls im Ruhestand ist. Die sich aus ihrem Schneckenhaus herausgewunden und auf den Weg gemacht hat, um das Leben neu zu entdecken. Immer wieder Ideen entwickelt, um Menschen zu helfen, damit alte Kinderschmerzen nicht das Heute belasten.

 

Das neue Buch »Leise Sehnsucht hält uns wach« beginnt damit, dass Anna sich erinnert. An den besonderen Moment, als sie auf einer Reise fünf grundverschiedene Menschen getroffen und Gemeinsamkeiten entdeckt hatte. Und dann …

Der Klappentext gibt einen kleinen Hinweis darauf, was dann geschieht. Hören wir mal rein:

 

Wem hilft es, wenn wir uns lähmen lassen?

Anna hat ihren Platz im Leben gefunden. Und auch ihre Freunde vom Bolte-Hof scheinen an der Nordseeküste angekommen zu sein. Doch so ruhig die See in der Sonne glitzern kann, so aufgewühlt ist sie bei aufkommendem Sturm. Und wie das Watt bei Ebbe werden plötzlich alte Konflikte freigespült. Zeigen, wie sehr die Freunde und auch Anna durch die Vergangenheit fremdgesteuert sind.

Gemeinsam stellen sie sich diesen Herausforderungen. Erfahren, was passieren kann, wenn man sich den Erinnerungen stellt.

Hui – Sie hören, da ist so einiges los im Drei-Generationen-Projekt an der Nordseeküste. Und auch Annas Idee für eine Bank, die nicht nur einen grandiosen Ausblick bietet, scheint zu scheitern.

Und so viel sei schon einmal verraten, liebe Hörerinnen und Hörer: Die Vorlage für diese Idee, steht in Brandenburg. Eine knappe Auto-Stunde von Radio Ginsengs Sendeort entfernt.

 

Seien Sie also gerne dabei und Sie werden mehr darüber erfahren und auch von Anna, deren neues Lebensmotto »Warum sollte ich an mich selber denken, wenn ich anderen helfen kann« gehörig ins Wanken gerät.

Von Arno, der ständig seinen Kragen hochschlägt, als könne er sich dadurch vor seinen Erinnerungen schützen und

von Maria, die sich nicht von einer alten Liebe lösen kann und immer wieder die Frage im Raum steht, warum zwei Höfe für die Wesermarsch so untypisch dicht beieinanderstehen.

Aber bei jedem Geheimnis, das gelüftet wird, zeigt sich, woraus die Freunde gemacht sind.

Die anderen Bewohner vom Bolte-Hof sind natürlich auch wieder mit an Bord und auch die Kulissen: Der hohe Himmel über plattem Land am Weltnaturerbe Wattenmeer. Herbststürme, die über die Wiesen fegen, knackende Dachbalken und ganz viele Tassen Tee mit Kandis.

 

Tja, liebe Hörerinnen und Hörer, ich hoffe, Ihre Neugierde ist geweckt auf einen Roman voller Zuversicht, der Mut macht, den eigenen Gefühlen und Zielen zu vertrauen. Hören Sie gerne rein, wenn es heißt »LeiseLiteratur«. Und so sagt Tschüss und wünscht eine gute Zeit Ihre Regina Koch


In meinem ersten Roman »Das leise Lied« geht es um die Frage, ob Kopf und Gefühl umlernen können.

Das Stoppschild der Erfahrung beachten, dann aber anders als gewohnt abbiegen. Davon erzählt mein zweites Buch, in dem die Geschichte von Anna Bäcker weitergeht. Beide Bücher haben einen gemeinsamen Rahmen, sind aber in sich abgeschlossen.

 

Und auch meine Protagonistin Anna ist im Ruhestand. Eine Reise wurde zum Wegbereiter einer Idee. Zusammen mit ihrem Jugendfreund Emil gründete sie ein Musiktherapiezentrum für Kinder.

Mittlerweile hat das einen neuen Namen bekommen, an den Anna sich nicht gewöhnen mag. Auch läuft dort alles seinen gewohnten Gang. Anna fühlt sich überflüssig, wie ein abgeschmückter Tannenbaum und macht sich auf den Weg zu ihrem Lieblingsplatz auf dem Deich.

 

»Stille empfängt sie wie ein Freund«, so beginnt »Das leise Knistern von Kandis und Watt«.

Anna lässt sich auf die Bank plumpsen. Das Gedankenkarussell wird langsamer. Ihr Blick schweift hoch zu den Wolken, die vom Wind getrieben werden und auf das Wasser, das sich langsam zurückzieht. All das passt zu ihrer momentanen Stimmung. Und so bucht sie sich spontan einen Flug zu Biandetta, die in einem Kloster in Israel Seminare leitet. Dort hatte Anna vor einigen Jahren Ruhe gefunden.

Diesmal trifft sie auf fünf grundverschiedene Menschen. Alle scheinen in ihrer Gedankenwelt festgefroren zu sein. Doch dann - als sie beim Lagerfeuer Lieder anstimmen ...

 

Kennen Sie das auch, liebe Hörerinnen und Hörer? Es gibt diese besonderen Situationen: ein Sekundenblick, ein Lächeln, für einen winzigen Moment gibt es eine Verbindung – ein ehrlicher Augenblick und manchmal ein Wendepunkt.

Und den erkennt Anna, als sie weg von sich selber zu denken beginnt und hat wieder einmal eine Idee. Und so entsteht ein außergewöhnliches Wohnprojekt an der Küste. Hier wächst die Gruppe zusammen.

Da ist Johanne, die sich selber fremd ist und sich ein Petticoatkleid mit roten Kirschen wünscht, Judith, gestresst von ihrer roten Lockenmähne und ihren unzähligen Umzügen. Arno, der sich hinter coolen Sprüchen versteckt und für ein kleines Mädchen Giraffen an der Wand tanzen lassen kann. Maria, die am liebsten mit einem Buch auf ihrer Ofenbank sitzt und Friedhelm, ein stiller Familienvater, der stets seine Gitarre griffbereit hat. Aber auch Bauer-Bolte, der Plattschnacker, der die Zwillinge von Friedhelm seine »plietschen Deerns« nennt und deren Mutter Maja, die sich als Organisationstalent entpuppt, tragen dazu bei, dass alle entdecken, wie es ist, sich selbst zu erkennen und treu zu bleiben.

 

Und dann sind da noch die Kulissen für diesen Roman (erschienen im Isensee Verlag Oldenburg).

Der hohe Himmel über plattem Land am Weltnaturerbe Wattenmeer. Diesem spannenden Meeresboden, der sich bei Ebbe zeigt, und auch Herbststürme, die über die Wiesen fegen, knackende Dachbalken und der Kandis, der in den Teetassen knistert.

Und - so viel möchte ich schon mal verraten - es kommt ganz viel Kreativität ins Spiel und vor allem Musik.

 

So zum Beispiel die Komposition von Emil. Zwischen den Tönen eines alten Kirchenliedes meint Anna einen Schlager herauszuhören. Könnte dies als ein dezenter Hinweis für sie gemeint sein? 


»Sie haben null Ihrer Freiminuten verbraucht«. Ein kleiner Satz auf der Telefonrechnung, mit dem alles beginnt. Anna Bäcker fährt zum Deich und blickt auf den Fluss ihrer Kindheit. Mit Nietenhosen und Klapperlatschen war sie gegen den Strom der Kleinstadt angeschwommen. Nun, im Ruhestand hält ihr der Satz auf der Telefonrechnung den Spiegel vor.

 

Mit Kindheitserinnerungen im Gepäck und einer Melodie im Kopf macht Anna sich spontan auf eine Reise in ein fernes Land. Dort streift sie durch verwinkelte Gassen. Lässt sich treiben in neue Eindrücke. Und eines Tages entdeckt sie ein kleines Mädchen am Straßenrand. Eine junge Frau bleibt stehen und berichtet ein wenig aus der Lebensgeschichte dieser kleinen Sera. Anna ist entsetzt und bietet spontan ihre Hilfe an.

Die beiden verleben Tage voller Leichtigkeit. Sie tanzen, baden im Meer und genießen regionale Köstlichkeiten. Dennoch kommen in Anna immer wieder belastende Erinnerungen hoch. Die Kleine spürt das und bringt sie zu Biandetta, der Leiterin eines Diakonissenhauses. Nach einem längeren Aufenthalt dort wagt Anna einen Neubeginn - den Umzug in ihre Heimatstadt an der Weser.

Dort trifft sie in einem Supermarkt auf ihren Jugendfreund Emil, der zur Begrüßung mitten im Laden einen alten Schlager anstimmt. Anna ist das unglaublich peinlich und sie sieht sich verstohlen um. Doch als Musik wenig später wieder zum Thema zwischen den beiden wird, hat sie eine Idee. Eine Idee, so gewiss, als wäre sie schon immer da gewesen.

 

Und so entsteht in einem großen Eckhaus aus der Gründerzeit ein Musiktherapiezentrum für Kinder. Langsam wird aus dem alten Haus ein Schmuckstück. Auch die zunächst argwöhnischen Nachbarn schauen immer öfter mal vorbei und finden das alles sehr spannend. Denn hier können Kinderschmerzen heilen, bevor das Leben eine bröckelige Kruste darauf bildet, die auch nach 50 Jahren noch aufplatzen kann.

Sogar eine Gruppe von Jugendlichen, die das Geschehen zunächst mit bedrohlichem Verhalten beobachtet, bekommt in dem Haus einen Platz.
Und auch Anna kommt immer mehr zur Ruhe. Und als sie auf einer ihrer Radtouren ein verwildertes Grundstück entdeckt, sogar ein neues Zuhause. Aber auch ihr Gedanken- und Erinnerungskarussell ist dort mit eingezogen.

 

Anna fragt sich immer wieder, ob Kopf und Gefühl noch umlernen können. Biandetta ist davon überzeugt und macht ihr Mut.